Sonntag, 9. November 2014

Rezension: Wunder wie diese von Laura Buzo

Titel: Wunder wie diese
Autorin: Laura Buzo
Originaltitel: Love and Other Perishable Items
Seitenanzahl: 304 Seiten
Genre: Jugendbuch (ab 12)
Reihe: Nein
Preis: 9,99 EUR
Verlag: Arena
Erschienen im Mai 2012 
www.arena-verlag.de 


Klappentext:

Amelia hat immer das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören. In größeren Gruppen scheint sie mit der Wand zu verschmelzen. Chris dagegen gehört überall dazu. Charmant, gut aussehend, chaotisch und selbstbewusst steht er - egal wo - im Mittelpunkt. Als Amelia und Chris einander begegnen, scheint die Welt einen Moment lang stillzustehen … Und als sie sich wieder dreht, ist nichts mehr wie es war.

Meine Meinung:

Den deutschen Klappentext finde ich wieder mal ziemlich daneben (leider!). Die Welt steht keinen Moment still. Durch diese Aussage wird wieder ein Bild bei den Lesern erzeugt, welches überhaupt nicht stimmt. Es ist kein großes Feuerwerk der Gefühle, dass durch einen Knall erzeugt wird, sondern die Liebe der beiden ist ein schleichender Prozess. Das ist wichtig für den Verlauf der Geschichte! Denn genau DAS zeichnet dieses Buch aus! Der ruhige Umgang der beiden total normalen Menschen, die einfach eine zeitlang etwas im Leben teilen....

Amelia ist fünfzehn als sie sich in ihren Arbeitskollegen Chris verliebt. Er ist Student und schon 21.
Das Mädchen ist in vielen Dingen noch ziemlich unsicher. Dabei hat sie durchaus zu allem eine Meinung. Sie hinterfragt die Dinge und macht sich auch große Gedanken über die Ehe ihrer Eltern und die Rolle der Frau im Allgemeinen.
Ihre Verliebtheit für Chris ist typisch für ihr Alter auch wenn man als Leser die großen Gefühle durchaus in jeder Zeile spürt.

Das geniale an dem Buch ist die Erzählform. Zum einen haben wir Amelia die aus ihrer Sicht erzählt und zum anderen haben wir Chris, der seine Seite durch Tagebucheinträge beisteuert.
Durch Amelias Schilderungen konnte ich mit Chris nicht so viel anfangen. Er wurde von ihr ziemlich auf den Sockel gehoben.
Durch seine Erzählungen wurde er jedoch sehr menschlich. Man merkte plötzlich, dass die gleichen Dinge von ihm ganz anders wahrgenommen wurden, als zeitgleich von Amelia.
Dabei merkt man auch, wie unterschiedlich ihre Prioritäten und Ansichten sind.
Trotzdem liegen die beiden auf einer Wellenlänge. Durch ihre Unterhaltungen und Briefe lernen sie jeweils etwas von dem anderen. Das hat mir total gut gefallen. Die Autorin hat soviel Botschaften in ihre Texte gesteckt und dabei dem Leser soviel mitgegeben, über das es sich zu diskutieren und nachzudenken lohnt. Das ist eine wahre Kunst und zeichnet dieses Buch aus.

Die Story an sich ist im Vergleich mit anderen Büchern nichts besonderes und trotzdem war ich total an dieses Buch gefesselt. Amelia war mir sehr sympathisch und ihre Verzweiflung hat mich tief berührt. Ich hätte sie einfach so gerne in den Arm genommen und getröstet.
Chris weiß zu Beginn nicht so richtig wo er im Leben steht und ist neidisch auf seine Freunde, die alles zu haben scheinen. Im Lauf der Geschichte schafft er es einen entscheidenen Schritt in seiner Zukunft zu machen.
Auch hier hebt die Autorin wieder den Finger und deutet auf die Probleme der australischen Jugendlichen, denen es anscheinend auch mit Mitte zwanzig nicht möglich ist, auszuziehen, weil sie es sich schlichtweg neben/nach dem Studium finanziell nicht leisten können. Und das ist nur ein Beispiel für die vielen Anspielungen auf Probleme. 

Chris erinnert mit seinem Handeln öfter an einen Vollidioten und doch schafft er es mit Amelias Hilfe seine Ansichten zu ändern. Ihr ist ihr Einfluss auf ihn wahrscheinlich gar nicht bewusst und das macht die Tragik noch größer.

Das Ende ist eine logische Konsequenz und lässt doch Spielraum für mehr....

Der Schauplatz Australien ist mal eine schöne Abwechslung zu den ganzen Geschichten die in Amerika spielen. Weihnachten bei 30 Grad ist eine schöne Vorstellung und auch sonst erfährt man etwas mehr über dieses Land.

Fazit:

Ich denke bei diesem Buch scheiden sich die Geister, da man seine Genialität erst auf den zweiten Blick erkennt. Für viele mag die Geschichte langweilig sein, aber mich konnte sie mit ihren versteckten Botschaften und liebenswürdigen Charakteren überzeugen. Auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte, ist es doch passend für die Geschichte. Von mir gibt es alle fünf Sterne, denn ich finde das Buch einfach umwerfend.

Autorin:

Laura Buzo wuchs als mittlere von drei Schwestern in Sydney auf. Nach dem Studium der Kunst und Sozialpädagogik arbeitete sie als Sozialarbeiterin. 2005 nahm Laura Buzo ihren gesamten Jahresurlaub, um sich mit Stift, Papier und einer Idee im Kopf an den Küchentisch zu setzen. Das Ergebnis ist Wunder wie diese, ihr erster Roman.

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