Mittwoch, 29. Oktober 2014

Rezension: Die Flucht von Ally Condie

Titel: Die Flucht
Autorin: Ally Condie
Originaltitel: Crossed
Seitenanzahl: 464 Seiten
Genre: Dystopie/Jugendbuch
Reihe: Teil 2 von 3
Preis: 9,99 EUR
Verlag: Fischer FJB
Erschienen am 20.01.2012
www.fischerverlage.de
 

Klappentext:

Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.
Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg.  Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky  –  sondern auch nach sich selbst.


Meine Meinung:

Ähmmmm, jaaaa, also! Ich denke ich muss mich wirklich zusammenreißen, damit ich auch etwas positives zu diesem Buch schreibe.

Dieser zweite Teil beginnt drei Monate nach dem Ende von "Die Auswahl" (<--klick zur Rezi).
Cassia ist incognito als einzige Bürgerin in einem Arbeitslager für Abberrationen. Sie möchte unbedingt zu Ky, der als Soldat in die äußeren Provinzen geschickt wurde. 
Abwechselnd erzählen Cassia und Ky aus ihrer Sicht die Geschichte. Das hat mir sehr gut gefallen, da man nun auch Ky viel besser kennenlernt und sich auch einige Dinge aus dem ersten Band aufklären.
Man merkt den Unterschied wer gerade erzählt, dass ist der Autorin gut gelungen. Allerdings finden wir durchgängig den schwülstigen Erzählstil wieder. Wenn man dieses ganze (sorry für den Ausdruck!) Geschwafel rausstreichen würde, dann wäre der Roman auf 80 Seiten gekürzt und das wäre völlig ausreichend.
Gut weiter zur Handlung: Zyniker würden fragen: Welche Handlung? 
Cassia gelingt es ziemlich einfach sich in die äußeren Provinzen zu schmuggeln. Dort tut sie sich mit Indie zusammen. Dieses Mädchen bleibt durchgängig sehr geheimnisvoll und hat wenigstens den Hauch von Spannung verbreitet. Sie treffen einen Jungen, der beobachtet hat, wie Ky mit zwei anderen Jungen (Vick und Eli) in die Canons geflüchtet ist. Ohne großen Plan machen sich die beiden Mädchen ebenfalls auf den Weg in die Canons.

Alle suchen die Erhebung, eine Widerstandsbewegung gegen die Gesellschaft. Angeführt von einem Steuermann. Das klingt alles wirklich gut, aber dann passiert einfach nichts..... 
200 Seiten vergehen, wo wir abwechselnd den Jungs und den Mädchen "zuschauen" was sie in den Canons erleben. 
Aber das ist leider nicht der Rede wert! Ok, sie finden ein paar Leichen und ein paar verlassene Häuser und etwas Spannung kommt auf, als Cassia eine blaue Tablette schluckt, aber ansonsten passiert NICHTS
Es heißt immerhin "Die Flucht" aber so wirklich ist von Flucht nichts zu merken. Da bräuchten wir Verfolger, aber es wird immer nur von der "bösen" Gesellschaft gesprochen, aufgetaucht ist sie aber nicht (außer einem Flugzeugangriff, der böse Folgen hatte!).

Der ganze Plot ist einfach unlogisch hoch zehn. Die Figuren haben kein Ziel, Probleme werden künstlich erzeugt und dann sofort wieder gelöst, so dass wirklich null Spannung aufkommt. Würde die Geschichte wenigstens mit der Liebesgeschichte überzeugen können, dann wäre das ja fast noch egal, aber durch diese ganze langatmige Erzählung blieben bei mir sämtliche romantischen Gefühle auf der Strecke. Ich konnte einfach die Chemie zwischen Cassia und Ky nicht fühlen. Es wurde einfach tot geredet. Außerdem konnte ich viele der Reaktionen von Indie und Ky nicht verstehen (seine Abneigung gegen die Erhebung war mir viel zu weit hergeholt!).
Jeder zweite Satz in den Unterhaltungen war: "Ich weiß es nicht" oder "Keine Ahnung". Als hätte die Autorin selbst nicht weiter gewusst. Aber dagegen hatte sie ein gutes Hilfsmittel. Frau Condie hat einfach nochmal alles wiederholt, was bisher passiert war, so dass man in Endlosschleife immer und immer wieder hören musste, wie es damals auf dem Berg war (in Teil 1), welches Kleid Cassia beim Paarungsbankett getragen hat, das "Geh nicht gelassen"-Gedicht und dann wurde einfach wieder von der Landschaft geschwärmt. Gut, für alle die zwischendurch weggenickt waren, ist das hilfreich, so verpasste man auf keinen Fall etwas.
Das Ende kam dann so plötzlich, dass man gezwungen wird, den dritten Teil auch noch zu lesen. Als Leser hätte ich aber lieber noch mehr über die Erhebung erfahren oder über die Farmer oder über die Gesellschaft. Auf diese ganzen Fragen bietet "Die Flucht" leider keine Antworten.

Gut, ich werde den dritten Teil jetzt auch noch lesen, denn ich möchte wissen wie es ausgeht, aber in meinen Augen braucht diesen zweiten Teil echt niemand. Einfach die Zusammenfassung lesen und die Zeit sinnvoller verbringen.
 

Fazit:

Dieser zweite Teil ist langatmig und langweilig umgesetzt. Von einer Flucht ist nicht wirklich etwas zu spüren. Das Buch sollte man nur lesen, wenn man schwülstige Erzählungen und ausschweifende Dialoge mag. Einziger Pluspunkt ist Ky, von dem man etwas mehr erfährt als in "Die Auswahl". Es gibt zwei ganz schlechte Sterne und den Tipp: Nur für Fans des ersten Teils.

Reihe:

Die Auswahl
Die Flucht
Die Ankunft

Autorin:

Ally Condie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Salt Lake City, USA. Nach dem Studium unterrichtete sie mehrere Jahre lang Englische Literatur in New York, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die phänomenal fesselnde Serie Cassia & Ky wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und war ein überwältigender internationaler Erfolg.

2 Kommentare:

  1. Ich habe nach dem zweiten Teil aufgegeben, denn ich fand ihn genaus schlecht!
    LIebe Grüße
    Martina

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    Antworten
    1. Hallo Martina,

      das bestätigt mich in meiner Meinung. Ich dachte schon, ich wäre zu kritisch....
      Liebe Grüße
      Andrea

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