Mittwoch, 31. August 2016

Rezension: Die Nacht der Lilie von Sandra Regnier

Titel: Die Nacht der Lilie
Autorin: Sandra Regnier
Seitenanzahl: 310 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/ Historisch
Reihe: Teil 2 von 2
Preis: 3,99 EUR
ISBN: 978-3-646-60074-2
Verlag: Impress
Erschienen am 06.08.2015
www.carlsen.de

Klappentext:

Seit Julia durch eine ungewollte Zeitreise an den Versailler Hof des 17. Jahrhunderts gesprungen ist, hat sich ihr Leben von Grund auf verändert. Neben dem ungewohnt höfischen Leben unter der Obhut des Grafen von Montsauvan ist sie nun als Mündel des Sonnenkönigs selbst anerkannt worden. Ein Schutz, der mehr Gefahren als Sonnenseiten in ihren Alltag bringt. Doch Julia ist fest entschlossen, das Beste aus ihrem Leben zu machen und sich auf eigene Beine zu stellen. Nach wie vor gibt sie die Hoffnung nicht auf, irgendwann wieder in ihre Gegenwart zurückkehren zu können. Um wie viel leichter wäre das aber, wenn ihre einst so unschuldige Zuneigung zum Grafen sich nicht mit jedem Tag vertiefen und verändern würde …

Meine Meinung:

Ich bin wirklich sprachlos. Hatte ich bei Die Stunde der Lilie noch viel zu kritisieren, bin ich von dem zweiten Teil hin und weg. Alles was ich bemängelt hatte, wurde jetzt aufgeklärt und hat plötzlich einen Sinn ergeben. Daher bin ich echt froh, dass ich gleich weitergelesen habe.

Das Buch spielt ein Jahr später als der erste Teil. Julia lebt weiterhin in der Vergangenheit am Hof von Versailles. Sie ist mittlerweile achtzehn und macht sich nun Gedanken was sie weiter aus ihrem Leben machen könnte. Sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht doch noch eines Tages zurück in ihre Zeit zu gelangen. 
Währendessen gehen die Intrigen und Giftanschläge am Hof in eine neue Runde. Julia steht natürlich wieder auf der Abschussliste, da sie weiter in der Gunst des Königs gestiegen ist. 
Nun wird auch klar, warum Julia überhaupt unter dem Schutz des Königs steht. Das hat mir gut gefallen, da ich es im ersten Teil ziemlich unlogisch fand. Jetzt ist die Geschichte viel stimmiger.

Überhaupt hat mir Julia in diesem Buch viel besser gefallen. Sie hat sich mehr für andere Dinge und Personen interessiert und wirkte dadurch viel sympathischer und nicht mehr so unnahbar und arrogant. Zwar bringt sie sich mit ihrer vorlauten Klappe weiterhin in Schwierigkeiten, aber es zeigt auch, wie stark sie insgeheim geworden ist.

Auch von Etienne lernen wir andere Seiten kennen. Er ist nicht nur der strenge Lehrer, sondern für Julia der beste Freund und Vertraute geworden. Er ist immer an ihrer Seite und für sie da. Auch als sich die Situation zuspitzt und Julia Versailles verlassen muss. Endlich kam mal Schwung in diese undurchsichtige Beziehung.

Der Spannungsaufbau ist diesmal richtig gut. Die Geschichte ist von Beginn an interessant und die Ereignisse überschlagen sich. Es gibt lustige und traurige Situationen und man weiß wirklich nie was als nächstes passiert. Ich konnte daher gar nicht mehr aufhören zu lesen. Wer erobert denn nun Julias Herz? Schafft sie es doch noch wieder nach Hause? Stellt der König sich gegen sie und bestraft sie für ihre Ideen? Wer fällt noch alles dem Gift zum Opfer? Es gibt wirklich so viele Fragen, die während des Lesens auftauchen, dass man einfach weiterlesen muss.

Der Schreibstil passt wieder zur damaligen Zeit und ist sehr fesselnd. Die Geschichte wird im Erzählstil aus Julias Sicht geschildert.
Die Story ist wirklich toll, besonders da es die Personen und meisten Ereignisse tatsächlich gegeben hat.
Diesmal ist es mir auch entschieden leichter gefallen, die ganzen verschiedenen Personen am Hof auseinander zu halten.
 

Fazit:

Der zweite Teil der Lilien-Reihe hat mir total gut gefallen und alle meine offenen Fragen beantwortet. Es kommt Schwung in Julia und Etiennes Beziehung und man weiß einfach nie was als nächstes passiert. Zwischen Intrigen, Giftanschlägen und Heiratsplänen versucht Julia einen Weg nach Hause zu finden. Die Spannung steigert sich bis zum Schluss und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Daher gibt es von mir fünf tolle Sterne. Eine echte Steigerung zum ersten Teil und eine Leseempfehlung für alle, die Jugendbücher mit geschichtlichem Hintergrund mögen.

Reihe:

  1. Die Stunde der Lilie
  2. Die Nacht der Lilie
 

Autorin:

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Heute ist Sandra Regnier selbstständig und versteht es, den schönen Dingen des Lebens den richtigen Rahmen zu geben. Das umfasst sowohl alles, was man an die Wand hängen kann, als auch die Geschichten, die ihrer Fantasie entspringen. (Quelle: Verlag)

Dienstag, 30. August 2016

Neuzugänge im August

Hallo Zusammen. Wie gehts? Ich habe diesen Monat echt nur ein Taschenbuch gekauft und ein Buch ertauscht. Allerdings sind noch ein paar E-Books bei mir eingezogen. Aber die nehmen ja zum Glück keinen Platz weg :-). Ich und die Walter Boys habe ich auch schon gelesen und es ist wirklich richtig gut!


Jackie hasst unvorhersehbare Ereignisse. Als perfekte Tochter hat sie ihr Leben in New Yorks High Society fest im Griff und sonnt sich in der Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Mit einer Lawine unvorhersehbarer Ereignisse: 1. Jackie steht plötzlich alleine da. 2. Sie muss zu ihrer Vormundfamilie, den Walters, nach Colorado ziehen. 3. Die Walters haben nicht nur Pferde, sondern auch zwölf Söhne! Mitten in der Pampa, allein unter Jungs von 6 bis 21, für die Privatsphäre ein Fremdwort ist, lautet Jackies erster Gedanke: Nichts wie weg. Und ihr zweiter: Moment ... ein paar der Kerle sehen unfassbar gut aus!





Sommer in St. Ives wurde überall so gelobt und weil ich Cornwall liebe, musste ich das Buch unbedingt haben.

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Lola Lessing stehen turbulente Wochen bevor: Gemeinsam mit ihren Eltern und ihren Geschwistern reist die junge Frau nach Cornwall, um ihrer Großmutter Elvira einen letzten Wunsch zu erfüllen. Denn Elvira möchte ihre Lieben noch einmal um sich haben, und zwar in dem charmanten Fischerdorf St. Ives, wo sie den glücklichsten Sommer ihres Lebens verbrachte. Niemand ahnt, dass Elvira hier einst ihre große Liebe gefunden hatte ― und dass die ganze Familie kurz davor steht, in Elviras geheimnisvolle Vergangenheit einzutauchen und den überraschendsten Sommer ihres Lebens zu verbringen …






Die Nacht der Lilie habe ich schon zur Hälfte gelesen und es ist richtig, richtig gut. Viel besser als Teil 1.


26036939Seit Julia durch eine ungewollte Zeitreise an den Versailler Hof des 17. Jahrhunderts gesprungen ist, hat sich ihr Leben von Grund auf verändert. Neben dem ungewohnt höfischen Leben unter der Obhut des Grafen von Montsauvant ist sie nun als Mündel des Sonnenkönigs selbst anerkannt worden. Ein Schutz, der mehr Gefahren als Sonnenseiten in ihren Alltag bringt. Doch Julia ist fest entschlossen, das Beste aus ihrem Leben zu machen und sich auf eigene Beine zu stellen. Nach wie vor gibt sie die Hoffnung nicht auf, irgendwann wieder in ihre Gegenwart zurückkehren zu können. Um wie viel leichter wäre das aber, wenn ihre einst so unschuldige Zuneigung zum Grafen sich nicht mit jedem Tag vertiefen und verändern würde …




Bis jetzt habe ich noch kein Buch von Gena Showalter gelesen, aber dieser Klappentext hat mich sofort angesprochen. Werde es als nächstes lesen.


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Lass dich tätowieren, spring vollbekleidet in einen See, schlepp einen Kerl ab – Brook Lynn hat sich geschworen, mehr Spaß zu haben, und sich einiges vorgenommen. Für die Date-Challenge hätte sie theoretisch auch einen Kandidaten: Jase Hollister, wahnsinnig sexy, Millionär und umgeben von einem Hauch Gefahr. Allerdings hat er mit ihrer Schwester geschlafen … Jase hingegen scheint auch etwas zwischen ihnen zu spüren. Offenbar will er ihr beweisen, das Glück kein Fremdwort sein muss und arbeitet mit ihr gemeinsam die Fun-Liste ab. Schon bald wünscht sich Brook Lynn nichts mehr als eine Zukunft mit Jase. Aber als seine dunklen Geheimnisse ans Licht kommen, muss sie sich fragen, wie weit sie ihm wirklich trauen kann …



Seid "Winterzauber wider Willen" bin ich ein Fan von Sarah Morgan und somit möchte ich auch ihre neue Reihe lesen.


30141875 Puffin Island vor der Küste Maines ist der perfekte Ort, um abzutauchen - und der denkbar schlechteste, wenn man sich wie Emily panisch vor dem Ozean fürchtet. Überall blaues Meer! Doch um ihre kleine Nichte vor dem Hollywood-Wahnsinn zu schützen, stellt sie sich ihrer größten Angst. Bald verfällt sie selbst dem Charme der Insel - sowie ihrer charismatischen Bewohner. Insbesondere dem Yachtclub-Besitzer Ryan Cooper. Ob er alle Frauen so verführerisch küsst, die einen Sommer hier verbringen? Eines weiß Emily bestimmt: Dieser Mann ist mit allen Wassern gewaschen … 



Und irgendwie habe ich nochmal Lust auf eine Zeitreise Geschichte, daher werde ich mal in die Zeitrausch-Reihe reinschnuppern.


21408619Es sollte ein gewöhnlicher Sommerferientag werden. Ausschlafen, frühstücken, vom kleinen Bruder genervt werden, die Sonne genießen. Doch dann muss die siebzehnjährige Alison feststellen, dass ihr Bruder verschwunden ist. Schlimmer noch, es hat ihn nie gegeben - zumindest nicht in dieser Realität. Und damit beginnt das Spiel: Im Rausch durch die Zeiten, vor Millionen von Zuschauern und einer unerbittlichen Jury bekommt Alison die Aufgabe, die Vergangenheit so korrigieren, dass sie wieder in ihre ursprüngliche Gegenwart zurückkehren kann. Eine Aufgabe, die Alison durch sämtliche Jahrhunderte führt, vor unmögliche Herausforderungen stellt und viel schwieriger ist, als sie es sich jemals vorgestellt hat. Gerade mit dem geheimnisvollen Kay an ihrer Seite, der sie viel besser kennt, als es eigentlich möglich sein sollte … 

Und was sagt ihr zu meinen Neuzugängen? 

Montag, 29. August 2016

Rezension: Die Stunde der Lilie von Sandra Regnier

Titel: Die Stunde der Lilie
Autorin: Sandra Regnier
Seitenanzahl: 362 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/Zeitreise
Reihe: Teil 1 von 2
Preis: 3,99 EUR
ISBN: 978-3-646-60073-5
Verlag: Impress
Erschienen am 07.08.2014
www.carlsen.de 

Klappentext:

Es sollte ein gewöhnlicher Ausritt nach einem anstrengenden Schultag werden. Niemals hätte sich die sechzehnjährige Julia träumen lassen, dass es sie an der mit Lilien gesäumten Weggabelung aus dem Deutschland der Gegenwart ins Frankreich des 17. Jahrhunderts verschlagen würde. Und das ohne eine Möglichkeit der Rückkehr. Von einem Tag auf den anderen muss sich Julia den Sitten des Versailler Königshofes anpassen und zu allem Übel auch noch Französisch lernen. Glücklicherweise bekommt sie jedoch einen einflussreichen Vormund an die Seite gestellt: Etienne Flémont, den Grafen von Montsauvan. Ein Mann, der ihr Schicksal noch weitreich beeinflussen soll… 

Meine Meinung:

Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Buch eigentlich ziemlich genial ist. Zwar hat mir nicht alles gefallen, aber ich habe tagelang über die Geschichte nachgedacht und recherchiert. Was kann man sich als Autor anderes wünschen, als das sein Buch den Leser beschäftigt?

Ehrlich gesagt, hätte ich das Buch am Anfang am liebsten abgebrochen. Die ersten 35% waren so langweilig, dass ich ehrlich an den guten Meinungen zum Buch gezweifelt habe. 

Die Geschichte wird im Erzählstil geschildert. Es geht um die 16-jähirge Julia, die aus der Gegenwart ins Jahr 1676 katapultiert wird. Aus dem deutschen Wald direkt nach Frankreich aufs Gelände von Versailles. Dort trifft sie gleich auf den Sonnenkönig, der allein im Wald herumreitet und sie sofort unter seine Fittiche nimmt. Das nenne ich mal einen großen Zufall!
So schnell sich die Ereignisse am Anfang auch überschlagen, so langweilig wurden sie dann im ersten Drittel.
Julia wird Etienne Flémont, dem Grafen von Montsauvan zugeteilt. Der junge Mann wird ihr Lehrer und Vertrauter. Er bringt ihr alles lebenswichtige bei, um am Hof von Versailles zu überleben.
Die Beziehung zu Etienne ist interessant, denn man wird nicht schlau daraus, ob es zwischen den beiden eine Liebesgeschichte gibt oder nicht.

Leider hat der distanzierte Schreibstil nicht dazu beigetragen, dass ich Julia wirklich mochte. Sie ist mir bis zum Ende fremd geblieben und ich konnte ihre Reaktionen nur selten verstehen oder nachvollziehen. Sie kam mir immer sehr arrogant und stur vor. Ist sie zu Beginn noch eine Person mit Ecken und Kanten, so wird sie doch schnell zum Überflieger. Alles was Etienne ihr beibringt, beherrscht sie perfekt. Alle am Hof lieben sie total und suchen ihre Gesellschaft. Es gibt so gar keine wirklichen Schwierigkeiten. Ich meine, wer ist julia schon? Eben noch das normale Mädchen aus der Eifel und dann plötzlich die Starsängerin am Versailler Hof mit einem perfekten Französisch? Eine Sprache, die sie vorher nur schlecht beherrscht hat?   
Außerdem kommt sie doch aus der Gegenwart. Müsste sie da nicht mal in der Vergangenheit  in ein Fettnäpfchen treten oder sich verraten? Nope! Durch ihren Geschichtslehrer wurde sie schließlich total gut auf die Zeit im siebzehnten Jahrhundert in Frankreich vorbereitet und kennt sich daher perfekt aus. Wer es glaubt, dass die Schulbildung so umfangreich ist, na gut.

Was Julia schon weiß, lernen wir (neu) kennen. Man wird durchgängig mit geschichtlichen Fakten und Personen aus der Zeit überhäuft. Das war einerseits echt toll, aber anderseits einfach zu viel. Manchmal fiel es mir nicht leicht, bei den vielen Madames und Monsieurs den Überblick zu behalten, denn viele spielten keine echte Rolle im Buch, sondern dienten nur zum Klatsch und Tratsch am Hofe. Da hätte es nicht geschadet, sich auf die wesentlichen Personen zu beschränken, das wären immer noch genug gewesen.

Zwischen den Kapiteln gab es immer wieder Briefe einer Madame de Sévigné , die ihrer Tochter geschrieben hat und vom Leben am Hof berichtete. Diese Dame hat es wirklich gegeben und wahrscheinlich sollten die Briefe zur Erheiterung beitragen, aber mir haben sie ehrlich gesagt nichts gebracht.

Der Schreibstil ist der damaligen Art zu Reden nachempfunden. Das hat mir gut gefallen, allerdings ist die Autorin alle paar Seiten (gewollt oder ungewollt) aus der Rolle gefallen. Worte wie bescheuert oder Tunte waren da einfach unpassend. 
Als ich mich an den Stil gewöhnt hatte, wurde die Geschichte immer besser. Ich konnte es zuerst gar nicht glauben. Plötzlich hatte ich mich eingelesen und geriet in einen richtigen Leserausch. Zwar mochte ich Julia immer noch nicht so gerne, aber ich wollte doch wissen, wie es mit ihr weitergeht.

Der Plot ist ansonsten ziemlich dünn. Wie gesagt, dazu geht es in meinen Augen für Julia alles zu glatt. Aber es ist trotzdem spannend, da man auch nicht so richtig weiß, wie es jetzt weitergeht, was passiert und ob Julia wieder nach Hause findet. Ich konnte nämlich auch nicht verstehen, warum sie nicht öfter versucht hat, nach Hause zu kommen. Sie nimmt einfach alles so stoisch hin ohne die Dinge zu hinterfragen oder zu verzweifeln. Ich an ihrer Stelle wäre bestimmt ausgeflippt und nicht so ruhig geblieben.

Ja man merkt, dass ich das Buch zu Anfang wirklich nicht mochte und kurz davor war einen Stern zu vergeben. Doch es hat mich dann noch eingefangen und in den Bann gezogen. Besonders Etienne hat es mir angetan. Ich finde ihn sehr charismatisch und geheimnisvoll. Er ist ein echter Gentlemen und das war mal eine schöne Abwechslung zu den anderen Büchern, die ich sonst so lese.

Wer also gerne Geschichten aus der Zeit von Ludwig XIV liest, der sollte sich das Buch mal näher anschauen. Es ist definitiv anders als andere Jugendbücher und verzichtet auf die übliche Klischees oder Standardliebesgeschichte. Deshalb hat es in meinen Augen noch Punkte gutgemacht und ich werde auch das Folgeband lesen.

Fazit:

Dieses Buch hat mich innerlich zerissen. Einerseits haben mir ganz viele Dinge nicht gefallen. Anderseits konnte ich auch nicht aufhören zu lesen. Die Hauptfigur blieb mir durch den Schreibstil sehr fremd, aber das Setting (Frankreich im Siebzehnten Jahrhundert) war einfach klasse. Die Geschichte verzichtet auf übliche Klischees und die Standardliebesgeschichte. Das war erfrischend. Bildet Euch am besten selbst eine Meinung. Wer historische Bücher mit geschichtlichem Hintergrund und Jugendbücher mag, kann hier nichts falsch machen. Zu viel Story sollte man allerdings auch nicht erwarten. Von mir gibt es dafür drei neutrale Sterne.


Reihe:

  1. Die Stunde der Lilie
  2. Die Nacht der Lilie

Autorin:

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Heute ist Sandra Regnier selbstständig und versteht es, den schönen Dingen des Lebens den richtigen Rahmen zu geben. Das umfasst sowohl alles, was man an die Wand hängen kann, als auch die Geschichten, die ihrer Fantasie entspringen.

Mehr Informationen findet man unter www.sandra-regnier.com
(Quelle: amazon)

 

Freitag, 26. August 2016

Rezension: Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Titel: Wie Schnee so weiß
Autorin: Marissa Meyer
Originaltitel: Winter
Seitenanzahl: 848 Seiten
Genre: Science Fiction/Fantasy
Reihe: Teil 4 von 4
Preis: ab 13,99 EUR
ISBN: 978-3551582898
Verlag: Carlsen
Erschienen am 29.01.2016
www.carlsen.de

Klappentext:

Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten – doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen …

Meine Meinung:

Nun neigen sich die Luna-Chroniken also dem Ende zu. Ich habe mir beim lesen des letzten Teils sehr viel Zeit gelassen. Nicht weil es nicht gut war. Im Gegenteil, sondern weil ich einfach nicht wollte das die Geschichte zu Ende geht.

Zu Beginn spielt Prinzessin Winter die Hauptrolle. Sie ist Levanas Stieftochter aus erster Ehe und wird vom Volk geliebt. Als sie Levana's Plänen in die Quere kommt, soll sie deshalb sterben. Die Geschichte ist somit an Schneewittchen angelehnt.
Winter leidet unter ihren Visionen und ist in ihren Jugendfreund und Wächter Jacin verliebt. Diese Liebe spielt Levana gegen die junge Frau und ihren Beschützer aus.
Jacin kennen wir bereits aus "Wie Sterne so golden", wo er ein doppeltes Spiel gespielt hat. Auch diesmal weiß man eigentlich nie, ob man ihm jetzt trauen kann oder nicht. 
Winter ist definitiv ein interessanter Charakter, aber durch ihre abgedrehte Art auch immer etwas nervig. In meinen Augen hätte es ruhig etwas weniger von ihren blutigen Visionen geben können.

Eigentlich kann man gar nicht so viel vom Inhalt erzählen ohne zu spoilern. Nur so viel: Alle Charaktere aus den vorigen Büchern treffen hier zusammen, um den Krieg zwischen Luna und der Erde zu verhindern.
Dabei ist es der Autorin wirklich gut gelungen alle Handlungsstränge miteinander zu kombinieren und eine stimmige Story zu erzählen. Auf den mehr als 800 Seiten lässt sie sich für die Revolution Zeit, so dass wir als Leser wirklich alles Haarklein miterleben. Jede Person hat ihre Aufgabe und so wird zwischen den verschiedenen Schauplätzen gewechselt.
Liegt der Fokus zu Beginn noch auf Winter, kommen auch schnell wieder Cinder, Scarlet und Cress an die Reihe. Die Kapitel wechseln sich ab, so dass alle Charaktere quasi "zu Wort" kommen.
Cress hat mich hier am meisten überrascht. Sie macht eine enorme Entwicklung durch. Vom ängstlichen kleinen Häschen hat sie sich im Laufe der Geschichte zu einer echten Heldin gemausert.
Sehr interessant waren auch die Kapitel über Levana. So erfährt man als Leser ihre Gründe für ihr Handeln und kann es sogar irgendwie nachvollziehen. Das war toll gemacht und hat die Geschichte abgerundet. Dadurch wurde auch deutlich, wie wichtig es ist, dass die Revolution gelingt, damit Levana einfach nicht Herrscherin über die Erde wird.

Das ganze Buch spielt diesmal auf Luna. Jeder hat ja eine eigene Vorstellung vom Mond und Marissa Meyer ist es super und glaubhaft gelungen, die Lunarier dort anzusiedeln. Ich konnte mir die Kuppeln und die karge Mondlandschaft sehr gut vorstellen. 
Durch die Zweiklassengesellschaft (die Adligen leben in Luxus in der Hauptstadt und die Armen in den Baracken in den Vororten) wird die Revolution erst möglich.

Der Schreibstil ist wieder sehr einfach gehalten. Doch es passt einfach. Der Humor und die Sprüche sind toll in Szene gesetzt. Bei den ernsten Stellen kommt Traurigkeit auf. Es entsteht erneut ein absoluter Lesesog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Trotz weniger Worte kommt die Autorin auf den Punkt und schafft es, dass man sich alles bildlich vorstellen kann. 
Durch den Aufbau der Geschichte sind wir live bei der Revolution dabei. Das hat zwar manchmal etwas die Spannung genommen, denn irgendwie wusste man ja wie die Geschichte ausgehen wird, aber dennoch möchte ich keine Seite missen. 
Die Charaktere müssen wieder ordentlich einstecken. Folter, Qualen und Hinrichtungen trüben die Stimmung. Der"Endkampf" wird richtig blutig. Es wird nichts geschönt. Spätestens ab da, konnte ich nicht mehr eher ruhen, bis ich das Buch fertig gelesen hatte. 

Das Ende war für mich trotz allem überraschend und toll gemacht. Die einzig wahre Herrscherin von Luna ist eben doch sehr modern und für neue Dinge offen. Ich bin wirklich traurig, dass die Geschichte nun vorbei ist.

Ich kann die Reihe nur weiterempfehlen. Es ist einfach genial, wie die Autorin die ganze Story aufgebaut hat. Wie jedes Puzzlestück einen Sinn ergibt und wie die Sache ihren Lauf nimmt. Niemals hätte ich diese Ereigniskette im Voraus erahnt. Daher muss man es einfach selbst erleben.
Natürlich gibt es auch wieder die kleineren Liebesgeschichten, aber die stehen hier dann doch irgendwie eher im Hintergrund
Marissa Meyer hat vier tolle Protagonistinnen erschaffen, die die Erde vor der bösen Königin retten wollen. Das darf man sich einfach nicht entgehen lassen. Und mit ihnen kämpfen vier ebenso interessante Männer. Neben Carswell Thorne bleibt Iko meine absolute Heldin ever. Sie ist die beste Freundin die man sich vorstellen kann und bekommt zum Schluss zu Recht eine interessante Darseinsberechtigung.
 

Fazit:

Beim letzten Teil einer Reihe wünscht man sich nur, dass alle Fragen zufriedenstellend beantwortet werden und sich die ganze Geschichte passend zusammensetzt. Genau das hat Marissa Meyer geschafft. Alle Teile fügen sich ineinander, alle Personen bekommen ihre Aufgabe und müssen noch einmal ganz schön was einstecken. Trotz der vielen Seiten wird es nie langweilig und ich bin sehr traurig, dass die Geschichte nun zu Ende ist. Doch es ist ein würdiger Abschlussband, der keine Fragen offen lässt. Besser geht es nicht. Von mir gibt es dafür alle fünf Sterne. Ich kann die Reihe einfach nur weiterempfehlen. 

Reihe:

  1. Wie Monde so silbern
  2. Wie Blut so rot
  3. Wie Sterne so golden
  4. Wie Schnee so weiß

Autorin:

13206900Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Katzen in der Nähe von Seattle. Die vier Bände der »Luna-Chroniken« sind ihr Debüt als Schriftstellerin, wurden aus dem Stand zu New-York-Times-Bestsellern und sind in 27 Länder verkauft. Mehr unter www.marissameyer.com. (Quelle: amazon)

Dienstag, 23. August 2016

Rezension: Opal- Schattenglanz von Jennifer L. Armentrout

Titel: Opal - Schattenglanz
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Originaltitel: Opal
Seitenanzahl: 464 Seiten
Genre: Fantasy Jugendbuch ab 14
Reihe: Teil 3 von 5
Preis: 19,99 EUR
ISBN: 978-3551583338
Verlag: Carlsen
Erschienen am 24.04.2015
www.carlsen.de 

Klappentext:

Auf den ersten Blick ist alles perfekt: Dawson lebt noch und niemand scheint nach ihm zu suchen. Katy wehrt sich nicht länger gegen ihre Gefühle für Daemon und alles könnte so schön sein – aber es ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Plötzlich ist Blake zurück und mit ihm ein gewagter Plan. Zu Katys großem Erstaunen bittet er sie um Hilfe. Katy weiß nicht, was sie tun soll, denn Blake ist nicht zu trauen, das hat sie schon einmal schmerzlich zu spüren bekommen. Doch für ihre Freunde – und für Daemon – würde sie alles tun. Selbst ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Meine Meinung:

Und weiter geht es mit der LUX-Reihe. Opal ist für mich der typische Zwischenband in einer Reihe. Die Handlung plätschert vor sich hin und der Leser wird auf ein großes Ereignis vorbereitet, welches er noch nicht genau kennt. Dabei passiert kaum etwas Neues und kann somit nur eingefleischte Fans in den Bann ziehen.

Die Story geht fortlaufend nach Onyx weiter. Dawson ist wieder zu Hause, aber noch lange nicht "der Alte".  
Katy und Daemon genießen ihre Beziehung und ihre Zweisamkeit. Die Szenen der beiden sind zwar ganz niedlich und süß, aber so richtig umhauen konnten sie mich nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Katy nicht zu meinen Lieblingsprotagonisten gehört. Sie ist mir einfach zu stur und uneinsichtig. Zwar hat sie eine interessante Entwicklung durchgemacht, aber leider nichts aus ihren Fehlern gelernt. 
Immerhin haben ihre Entscheidungen schon Menschenleben gekostet. Da sollte man doch meinen, dass sie sich endlich mal zurückhält und auf Daemon hört, aber denkste! Sie behaart darauf bei allem dabei sein zu wollen, als wäre sie jetzt der Super-Alien. Naja und am Ende bekommt sie dann tatsächlich die Quittung für ihre Entscheidungen. Was für ein mieser Cliffhanger!

Daemon hat mich dagegen richtig begeistert. Seine Sprüche sind einfach toll und mit seinem Humor wertet er die Story immer wieder auf. Er ist wirklich einer der tollsten BadBoys dieses Genre.
Auch Blake ist wieder mit von der Partie. Seine Person bleibt weiterhin zwielichtig. Das hat mir gut gefallen. Man weiß nie, woran man bei ihm ist. 

Alle Charaktere bereiten zusammen eine Mission vor und sind voneinander abhängig. Was genau wird natürlich nicht verraten. Leider weiß man immer noch zu wenig über die Geheimgesellschaft Daedalus und die Sache mit den Hybriden. Allerdings bekommt der Opal eine entscheidene Rolle. Infos sind spärlich gesät. Die Story zieht sich ziemlich. Bis auf zwei/drei Schlüsselszenen passiert nichts wirklich spannendes. Wer mehr Antworten möchte, muss die Reihe weiterlesen.

Der Schreibstil ist weiter angenehm und das Buch lässt sich flüssig weglesen. Katy erzählt alles aus der Ich-Perspektive. Die Autorin bleibt ihrer Linie treu. Zwar hätte ich laut aufgeschrien, wenn ich noch einmal öfter gelesen hätte, wie sich Daemons unheimlich lange Wimpern herabsenken (aarg!). Aber mit seinem Gottgleichen Aussehen muss man eben leben :-).
Wie gesagt, der Spannungsaufbau ist zwar da, aber sehr langsam. Am Ende überschlagen sich dann wieder die Ereignisse und man bleibt fassungslos zurück. Solche Aufregung hätte ich mir öfter gewünscht. Zwischendurch ist es eher eine seichte Liebesgeschichte. Habe ich prinzipiell nichts dagegen, aber es war auch nicht wirklich herausragend gemacht. Eben nur für Daemon&Katy Fans.

Für mich bleibt es der bisher schwächste Teil der Reihe.

Fazit:

Opal ist für mich der typische Zwischenband einer Reihe. Die Story plätschert dahin. Es passiert nichts großartig Neues und richtig Spannung gibt es auch nur an drei Stellen. Dazwischen ist es eher eine seichte Teenie-Romanze und daher nur für echte Fans zu empfehlen. Das Buch endet spannend, so dass man weiterlesen sollte. Von mir gibt es drei mittelmäßige Sterne. 
 

Reihe:

  1. Obsidian
  2. Onyx
  3. Opal
  4. Origin
  5. Opposition

Autorin:

13362536Jennifer L. Armentrout lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie nicht gerade mit dem Schreiben eines neuen Buches beschäftigt ist, schaut sie sich am liebsten Zombie-Filme an. Ihre E-Books waren in den USA auf Anhieb so erfolgreich, dass sie kurze Zeit später in den Druck kamen und sofort auf die Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste kletterten. (Quelle: amazon)

Freitag, 19. August 2016

Blogstöberrunde #3

 

Eine Aktion, die ab jetzt einmal monatlich bei Weltenwanderer stattfindet.
Ziel ist es andere Blogbeiträge hervorzuheben, die einem im letzten Monat aufgefallen sind. Ich habe es die letzten zwei Monate zeitlich einfach nicht geschafft, aber heute habe ich mal wieder ein paar tolle Sachen rausgesucht, die es meiner Meinung nach WERT sind, gelesen zu werden.
 

Hier kommt meine Auswahl:


Die Liebe zu den Büchern Bei "Die Liebe zu den Büchern" gibt es die tolle Aktion der Buchblogjuwelen.
Dort werden andere Blogs und die Person, die dahinter steht, vorgestellt. Ich lese die Artikel immer sehr gern.


Lenas SofaBei Lenas Sofa habe ich einen interessanten Artikel über einen veganen Selbstversuch gelesen. Hat mich motiviert, auch mal wieder auf meine Ernährungsgewohnheiten zu achten. Eine Woche vegan


Auch ein Veriss kann für ein Buch gut sein. Bei Tintenmeer gibt es die Meinung zum Buch: Küss mich unterm Nordlicht.



Elenas ZeilenZauber  Bei Elena habe ich ein interessantes Statement zum Thema Freundschaftsanfragen bei Facebook gelesen. Da hat sie irgendwie Recht.



Favolas LesestoffIch weiß, der Blogeintrag ist schon älter, aber ich finde die Büchermonster so toll und habe mir vorgenommen, sie jetzt bald mal selbst zu basteln. Ist doch ein tolles Geschenk für alle Leseratten. Also wer es noch nicht kennt: Büchermonster basteln bei Favolas Lesestoff 

Hoffentlich ist etwas dabei, was Euch interessiert. Feedback wäre toll.
Werde jetzt auch stöbern gehen!

Mittwoch, 17. August 2016

Meinung zum Film: Smaragdgrün (Spoiler)

Als großer Fan der Edelstein-Trilogie musste ich mir natürlich auch alle drei Filme im Kino ansehen. 
Bei Buchverfilmungen versuche ich meine Ansprüche immer niedrig zu halten. Denn es ist schwierig jedem gerecht zu werden. Beim lesen der Bücher hat jeder eine eigene Vorstellung und viele Dinge lassen sich im Film eben nicht so darstellen, wie es im Buch geklappt hat. Daher wird man oft enttäuscht. Ich versuche diese Filme immer als etwas eigenes zu sehen und jedem Werk eine faire Chance zu geben.

"Rubinrot" hatte mir als Film ganz gut gefallen, auch wenn die Abweichungen zum Buch schon enorm waren. Die Hälfte der Familie wurde einfach aus dem Script gestrichen und viele Szenen hinzugedichtet. Trotz allem konnte ich gut damit leben. Die Grundidee wurde übernommen und die Schauspieler waren passend ausgewählt.

"Saphirblau" hat sich dann wieder eher ans Buch gehalten und konnte mich damit überzeugen. Hier waren eher die Budgetkürzungen das Problem.  Außerdem hat man fast die gesamte Handlung vom Buch "Smaragdgrün" auch schon mitverfilmt.
Was sollte also jetzt noch in Teil 3 passieren? Ich war gespannt.

Trailer zum Film


Achtung: Es besteht Spoilergefahr!

Da Gwen den Chronografen (entgegen des Buches) bereits im Film "Saphirblau" gefunden hat, blieb kaum mehr Handlung aus dem Buch für den letzten Film übrig. Kein Problem, haben sich die Drehbuchschreiber gedacht und wieder eine Menge hinzugedichtet.

Wie im letzten Film merkte man auch bei Smaragdgrün das geringe Budget. Viele Schauspieler aus Rubinrot wurden ja bereits aus der Handlung gestrichen. Nun hat es auch Mr. George getroffen. Auch in London wurde nicht mehr gedreht (außer die Außenaufnahmen). Dafür hat man eben Charlotte und Mr. Bernhard eine Hauptrolle verpasst. 90 Minuten wollten ja gefüllt werden.

Daher musste Gwen dann auch mit dem Butler fliehen, als die Loge hinter ihr her war und nicht mit ihrer Familie. Die gab es ja irgendwie nicht mehr. 

Schuster bleib bei deinem Leisten, sag ich nur. Ich kann verstehen, dass keine Handlung mehr übrig blieb und daher eine neue geschaffen werden musste. Doch bei solch einem Fall ist es zwingend erforderlich, sich an die Gesetzmäßigkeiten zu halten. In dem Film wurde einfach alles über den Haufen geworfen, was die Bücher ausgemacht hat. Kontrollierte Zeitreisen waren eben nur mit dem Chronografen möglich. Darüber wird sich nun hinweggesetzt.
Genau wie das Ende. Warum musste man das im Film verändern? Es war doch gerade das tolle, dass Gwen und Gideon für immer zusammenbleiben. Und im Film hätte es auch so sein können. Wieso ändert man so wichtige Details? Das will ich einfach nicht verstehen.

Um dem ganzen Finale dann auch noch ein bisschen Hollywood-Glamour zu verleihen, hat man Gwen in eine Katniss verwandelt und zu Gideons Rettung in die Vergangenheit geschickt. Soweit so gut. Aber wieso ist sie sich da nicht selbst begegnet. Sie hätte doch zweimal da sein müssen? Einmal als Katniss-Gwen und dann als Normale-Gwen. Und sie hätte auch nicht mit Gideon zurückspringen können, sondern wieder zurück in ihre eigene Zeit (die war ja mittlerweile weitergelaufen). 
Findet ihr das verwirrend? Willkommen im Club. Wahrscheinlich hat das die Autoren auch etwas überfordert und daher ist man auf solche "Kleinigkeiten" gar nicht eingegangen.

Ich habe den Film mit Leuten gesehen, die das Buch nicht kannten, und die haben sich an den Sachen natürlich nicht gestört. 
Wie gesagt, ich finde es nicht schlimm, sich nicht an das Buch zu halten, aber die Regeln müssen trotzdem eingehalten werden, damit es einigermaßen logisch bleibt. 

Unabhängig von den Logikfehlern hat mir der Film trotzdem ganz gut gefallen. Ich finde Maria Ehrich und Jannis Niewöhner als Gwen und Gideon richtig gut. Auch Lucy und Paul sind echt super ausgewählt und machen ihre Sache toll. Tja und Tante Maddy hat mit den Häkel-Schweinen mal wieder die Krone abgeschossen. Lustig war auch die Impfung von James Pimplebottom und seine Hilfe am Ende. Und Xemerius ist eh der beste Charakter aus dem Buch.

Ich fand es schön, wie Paul und Lucy Gwen geholfen haben. Auch das Cottage und die Landschaft waren gut in Szene gesetzt.
Gut gefallen hat mir auch die "grüne" Party auf der Charlotte sich betrunken hat. Zwar wurde auch hier der Sinn verändert (denn immerhin plappert sie im Buch Geheimnisse aus), aber immerhin erinnerte es noch an die Bücher. 

Schön war auch der Abspann, der nochmal alles gezeigt hat, was in den Filmen passiert ist. So etwas ist toll.

Fazit

Der Film erinnert nur noch entfernt an das Buch. Über die Logikfehler kann ich noch hinwegsehen, aber das Ende war enttäuschend. Warum hat man das verändert?
Trotzallem gibt es tolle Landschaftaufnahmen und einen schönen Soundtrack. Die Schauspieler machen ihre Sache gut und somit kann ich den Film weiterempfehlen. Man sollte nur nicht zu hohe Erwartungen haben und sich zu sehr auf das Buch versteifen. Dann ist es ok. Ich kann mit dem Film als Abschluss der Trilogie leben.

 



Dienstag, 16. August 2016

Rezension: Ich und die Walter Boys von Ali Novak

Titel: Ich und die Walter Boys
Autorin: Ali Novak
Originaltitel: My Life with the Walter Boys
Seitenanzahl: 448 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/Young Adult
Reihe: Evtl.
Preis: 9,99 EUR
ISBN: 978-3570311165
Verlag: cbt
Erschienen am 08.08.2016

Klappentext:

Jackie hasst unvorhersehbare Ereignisse. Als perfekte Tochter hat sie ihr Leben in New Yorks High Society fest im Griff und sonnt sich in der Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Mit einer Lawine unvorhersehbarer Ereignisse: 1. Jackie steht plötzlich alleine da. 2. Sie muss zu ihrer Vormundfamilie, den Walters, nach Colorado ziehen. 3. Die Walters haben nicht nur Pferde, sondern auch zwölf Söhne! Mitten in der Pampa, allein unter Jungs von 6 bis 21, für die Privatsphäre ein Fremdwort ist, lautet Jackies erster Gedanke: Nichts wie weg. Und ihr zweiter: Moment ... ein paar der Kerle sehen unfassbar gut aus!

Meine Meinung:

Ich bin wirklich ein großer Fan der cbt Sommerbücher und muss mehrmals im  Jahr einige davon konsumieren. Als ich im Laden auf die Walter Boys gestoßen bin, gab es kein halten mehr. Das Cover und der Klappentext haben mich sofort interessiert.

Und ich bin so glücklich über dieses Buch. Bereits ab der ersten Seite geriet ich in einen Leserausch und konnte nicht eher wieder aufhören, bis ich es beendet hatte. Dieses Gefühl hatte ich so lange nicht, das ich immer noch regelrecht euphorisch bin.

Die 16-jährige Jackie hat bei einem Unfall ihre gesamte Familie verloren und muss deshalb New York verlassen, um bei ihrer neuen Pflegefamilie in Colorado zu wohnen. Die Walters haben 12 Kinder und überwiegend (gutaussehende !) Söhne. Jackie, die bisher auf einer reinen Mädchenschule war, stapft von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen und versucht einfach nur zu überleben. Sie hat keine Ahnung wie sie mit der Spezies Jungs umgehen soll und muss schmerzlich die Regeln der neuen Familie lernen. Und dabei geht es wirklich turbulent zu. Etwas was Jackie, die Ordnung liebt, gar nicht leiden kann.

Jackie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie war mir gleich sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Obwohl ein trauriges Ereignis vorausgeht, war das Buch keine Jammer-Nummer, sondern eine gute Mischung aus unterhaltsamer Familiengeschichte und Liebesroman. Es ist lustig, an den richtigen Stellen ernst und manchmal sogar romantisch und süß. 
Natürlich interessieren sich die Walter Boys für Jackie. Und das Mädchen gerät in eine Zwickmühle zwischen ihren romantischen Gefühlen und der Angst jemanden gegen sich aufzubringen, wenn sie etwas falsch macht.

Obwohl immer wieder auf die äußerlichen Merkmale der tollen Kerle eingegangen wird (Six-Pack olé), hat die Autorin den Walter Boys auch eine Menge Charakter eingehaucht. Cole, Isaac, Alex, Nathan, Danny oder Lee. Alle sind auf ihre Art besonders, haben aber auch Fehler und werden so zu Personen, über die man gerne mehr erfährt.
Dabei geht die Story nicht den üblichen Weg. Es ist zwar schnell klar, an welchen Walter Boy Jackie ihr Herz hängt, trotzdem gibt es ständig neue Wendungen und Überraschungen.
Sogar das Ende ist anders als erwartet. Ich hätte es mir zwar etwas anders gewünscht, aber es zeigt nur, wie Jackie sich in dieser Zeit verändert hat.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Es gibt witzige Dialoge und viele Szenen die einen berühren. Ob man nun lachen oder Mitleid haben muss. Die Gemeinheiten und Streitigkeiten wirken echt und glaubhaft. Wenn man die Grundidee nicht hinterfragt, dann ist die ganze Geschichte wirklich toll und überzeugend. 
Vielleicht hätten einige Dinge mehr Tiefgang vertragen können und vielleicht war Jackies Entwicklung etwas zu schnell und vielleicht war nicht jede Reaktion logisch, aber was soll es? Das Buch macht einfach echt gute Laune und ich habe mich in die Personen und die Ranch verliebt. Mehr braucht es manchmal eben nicht.

Für alle Fans von Kody Keblinger und Morgan Matson ein Muss. Und wer weiß. Vielleicht gibt es auch noch mal eine Fortsetzung von den Walter Boys. Zu wünschen wäre es.

Fazit:

Mir hat gut gefallen, was die junge Autorin aus der Idee mit Jackie und den Walter Boys gemacht hat. Trotz der ernsten Themen, gab es immer wieder etwas zu lachen. Man muss die liebenswerten Personen einfach ins Herz schließen. Die Story ist nicht so vorhersehbar wie in anderen Bücher dieser Art und daher ein echter Geheimtipp. Ich habe jede Seite geliebt und kann es daher nur ernsthaft weiterempfehlen. Jeder der jugendliche Sommerbücher mit Potenzial liebt, muss die Geschichte einfach lesen. Werdet ein Teil der Familie und holt euch das Buch! Von mir gibt es alle fünf Sterne.



Autorin:

13580846Ali Novak, geb. 1991, stammt aus Wisconsin und hat vor kurzem ihr Creative Writing-Studium an der University of Wisconsin-Madison abgeschlossen. Ihr Debüt „Ich und die Walter Boys“ begann sie im Alter von 15 zu schreiben und stellte den Text 2010 als Selbstpublisher online. Inzwischen haben ihre Geschichten über 150 Millionen Leser. Wenn sie nicht gerade schreibt oder Fantasyromane liest, ist Ali gern auf Reisen oder veranstaltet Netflix-Marathons mit ihrem Mann Jared.

www.alinovak.com (Quelle: Verlag)
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