Montag, 13. März 2017

Rezension: Die Geschwister Gadsby und die Liebe von Natasha Farrant

Titel: Die Geschwister Gadsby und die Liebe
Autorin: Natasha Farrant
Originaltitel: Flora in Love
Seitenanzahl: 240 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 11 J.
Reihe: Teil 2 von (bisher) 4
Preis: 15,99 EUR
ISBN: 978-3-551-58336-9
Verlag: Carlsen Verlag
Erschienen am 02.07.2015
www.carlsen.de 

Klappentext:

Bei den Gadsbys steht mal wieder alles Kopf: Bluebell hat endlich einen echten Freund, aber irgendwie fühlt sich das gar nicht so gut an, wie sie dachte. Twig vermisst seine zahmen Ratten, denn Dad hat schusseligerweise den Käfig offen gelassen. Jasmin will unbedingt an einem Gedichtwettbewerb teilnehmen, aber der ist nur für Erwachsene – klare Sache, sie braucht einen Strohmann! Und Flora – Flora ist unsterblich und dramatisch verliebt.
Ohne Zoran würde ihnen der ganze Laden um die Ohren fliegen!

Meine Meinung:

Endlich gibt es ein Wiedersehen mit meiner Lieblingsfamilie Gadsby aus London.

Zeitlich ein Jahr nach Die Geschwister Gadsby fängt die 14-jährige Bluebell wieder an Tagebuch zu schreiben. Zusätzlich macht sie Kameraaufnahmen, so genannte Transkripte.

In den Aufzeichnungen geht es um das chaotische Leben aller Familienmitglieder. Jedes der vier Kinder hat so seine Probleme und auch die Eltern mischen kräftig mit. Herr der Lage wird nur Au-Pair Zoran, der eigentlich gar nicht mehr bei den Gadsbys wohnt. Doch so richtig können sie ihn alle nicht in Ruhe lassen und er muss weiterhin viele Dinge in Ordnung bringen.

Flora (17) möchte immer noch Schauspielerin werden und verliebt sich dieses Mal unsterblich. Jas (9) fühlt sich als Jüngste unbeachtet und bringt mit ihren zwei neuen Katzen den Haushalt ordentlich durcheinander. Twig (11) interessiert sich jetzt für Mädchen und muss lernen, dass er sich nicht ausnutzen lassen darf. Und Bluebell (14) hat jetzt auch einen Freund, ist aber gar nicht mal so glücklich darüber.

Es ist also wieder richtig was los am Chatsworth Square in London.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der sympathischen Bluebell erzählt. Sie ist in meinen Augen das typische Sandwichkind. Sie stellt ihre Bedürfnisse immer hinten an und ist ständig dabei den anderen bei ihren Problemen zu helfen. Das Mädchen selbst steckt diesmal in der Klemme, weil sie nicht weiß, ob sie in ihren Freund wirklich verliebt ist oder ob sie nur aus Angst mit ihm zusammen ist, weil sie sich nicht traut ihm einen Korb zu geben.

Im Laufe des Buches fängt sie endlich an, mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören und sich durchzusetzen. Besonders in ihrer Beziehung zu ihrem neuen Freund und ihrer besten Freundin Dodi, die ihr immer versucht Vorschriften zu machen.

Der Stil des Buches sind die überzogenen Reaktionen der  Charaktere. Sie sind immer etwas anders als man erwarten würde. Dadurch wird die Geschichte zu etwas ganz Besonderem. Man kann gar nicht anders als die ganze Familie ins Herz zu schließen. Jeder ist auf seine Weise liebenswürdig und interessant. Da stört es nicht weiter, dass nicht immer alles logisch erscheint. Oft merkt man die versteckten Botschaften und die gewisse Tiefgründigkeit erst ein paar Seiten später.

Unterm Strich beeindruckt mich der Familienzusammenhalt. Obwohl immer Chaos herrscht und die Fetzen fliegen, halten am Ende einfach alle zusammen und das ist eine schöne Botschaft.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, da fast alles in der indirekten Rede erzählt wird. Bluebell schreibt schließlich im nachhinein auf was passiert ist. Die Mischung aus Transkripten und herkömmlichen Tagebucheinträgen ist gelungen. 
Viele Dinge werden nur angedeutet oder kurz abgehandelt. Dadurch wird ein hohes Tempo vorgelegt, es gibt keine langen Szenen und einen guten Lesefluss.

Das Buch hat zwar einen groben roten Faden, aber trotzdem ist hier eher die Reise das Ziel. Das Ende kommt so plötzlich wie der Anfang. Es ist eben nur ein zeitlicher Lebensabschnitt, was aber gar nicht schlimm ist.

Zwar fande ich nicht alle Erlebnisse logisch (gerade was Zach's Mutter anging), aber trotzdem konnte das Buch mit dem Niveau vom ersten Teil mithalten. Das finde ich bei einer Reihe ganz wichtig.

Teil 3 liegt schon bereit und ich freue mich auf die nächste Episode mit den Gadsbys.
 

Fazit:

Chaotisch, herzzerreißend und turbulent geht es im Leben der Familie Gadsby weiter. Auch der zweite Teil ist gleichermaßen tragisch, komisch und unterhaltsam. Die Charaktere sind etwas überzogen, aber dafür umso liebenswerter. Man kann sich in jeder Person wiederfindenund viel lernen. Ein Buch für jede Altersklasse, nicht immer logisch, dafür frisch und unverbraucht. Kann man wirklich lesen. Vier tolle Sterne.

Reihe:

19685492 
  1. Die Geschwister Gadsby
  2. Die Geschwister Gadsby und die Liebe
  3. Die Geschwister Gadsby im Sommerchaos
  4. Time for Jas (bisher nur in Originalsprache)

Autorin:

18627399Natasha Farrant arbeitet seit 20 Jahren in der Kinder- und Jugendbuchbranche; seit 10 Jahren betreibt sie eine eigene Scouting-Agentur. Sie hat bereits drei Romane für Erwachsene geschrieben und lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und einer gescheckten Katze in London. »Die Geschwister Gadsby« ist ihre erste Kinderbuchserie. (Quelle: Verlag)

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