Montag, 31. Juli 2017

Rezension: Das Leben fällt, wohin es will von Petra Hülsmann

Titel: Das Leben fällt, wohin es will
Autorin: Petra Hülsmann
Seitenanzahl: 512 Seiten
Genre: Roman
Reihe: Nein
Preis: 10,00 EUR

ISBN: 978-3-404-17522-2
Verlag: Bastei Lübbe

Erschienen am 26.05.2017
www.luebbe.de 

Klappentext:

Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Da hat sie ja mal so überhaupt keinen Bock drauf, und auf ihren neuen »Chef«, den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während Marie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann - zum Beispiel die Liebe.

Meine Meinung:

Hummeln im Herzen und Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen habe ich als Hörbuch gehört und beide haben mir gut gefallen. Daher war ich neugierig auf das neuste Buch von Petra Hülsmann.

Es geht um die 29-jährige Marie, die in den Tag hinein lebt und keine festen Verpflichtungen eingehen möchte. Als ihre ältere Schwester Christine erkrankt, bitte sie Marie um Hilfe. Für Christine tut Marie alles und kümmert sich fortan um zwei Kinder und übernimmt Christines Job in der Familiengeführten Arends Werft. Dort weht Marie zuerst überall nur Ablehnung entgegen, doch Marie lässt sich nicht unterkriegen. Unermüdlich kämpft sie an allen Fronten und zeigt was in ihr steckt.

Die Entwicklung von Marie hat mir echt super gefallen. Vom Partygirl wird sie zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau, die weiß was sie im Leben möchte. Das alles passiert langsam und nachvollziehbar. Und nach und nach erfährt man auch die Gründe warum sie ihr Leben bisher so gelebt hat, wie es war.

Auch Daniel hat als männlicher Hauptcharakter viele Facetten aufzuweisen. Ich konnte verstehen, warum er sich so oft über Marie aufgeregt hat, und er war mir von Beginn an sympathisch.

Christine ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Sie ist zwar krank, benimmt sich Marie gegenüber aber oft unmöglich und undankbar. Doch als kleine Schwester nimmt Marie alles hin. Das konnte ich gut verstehen, denn mir würde es bestimmt auch so gehen. In der Familie ist man nachgiebiger als mit anderen Menschen.
Trotzdem hatten die beiden Schwestern auch viele tolle gemeinsame Momente die mich zu Tränen gerührt haben. 

Die Geschichte wird aus Maries Sicht aus der Ich-Perspektive geschildert. Ab der ersten Seite hatte die Autorin mich mit ihrem fesselnden Schreibstil eingefangen. Ich war erstaunt wie tiefgründig und eindringlich die Geschichte geschrieben wurde. Es ist ganz oft tragisch und traurig, aber dann wieder witzig bis einem die Tränen vor Lachen kamen (Ich sage nur das Paintball-Spiel: Attacke!).
Auf 512 Seiten gibt es für den Leser ein ständiges Auf-und Ab der Gefühle. Es war keine Minute langweilig und ich habe das gesamte Buch in drei Tagen durchgelesen.

Die Liebesgeschichte steht nicht unbedingt im Vordergrund. Es geht eher um Maries Entwicklung und wie sie den Mut findet, endlich zu ihren Träumen und Wünschen zu stehen. Trotzdem gab es auch ganz viele romantische und verträumte Szenen. Dabei hat mir gut gefallen, dass die Lovestory herrlich normal war. Es gab keine blöden Spielchen, sondern hätte jedem von uns passieren können.

Inhaltlich war die Geschichte schon etwas vorhersehbar (z.B. die Sache mit der Blue Pearl), aber das war gar nicht mal schlimm, denn die tollen Personen und die unterhaltsamen Gespräche und Erlebnisse haben alles wieder ausgeglichen.

Außerdem hat man beim Lesen ständig die Stadt Hamburg vor Augen. Es wird alles immer so lebendig beschrieben, dass man sich super in das Setting hineinversetzen kann. Dazu die plattdeutschen Kommentare (die zum Glück am Ende übersetzt werden) und die ganzen Nebencharaktere, die zu diesem gelungenen Roman beigetragen haben.

Fazit:

Ein unterhaltsames Buch mit einer perfekten Mischung aus Heiter- und Traurigkeit. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite mit überaus sympathischen Charakteren und einer schönen Liebesgeschichte. Dabei steht die Entwicklung der Hauptprotagonistin im Vordergrund. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und kann das Buch nur weiterempfehlen. Alle fünf Sterne und Monatshiglight.
 

Autorin:

Petra Hülsmann, Jahrgang 1976, wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Beststellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in Hamburg. (Quelle: Verlag)

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